Alles rund um unseren Sport!
Das Spielfeld
Die Regeln
Das Losen:
· Es wird gelost. Der Ball wird hochgeworfen. Der Spieler/das Doppel auf den der Kork zeigt darf nun wählen, ob er/sie aufschlagen oder die Seite aussuchen möchte.
Der Aufschlag:
· Wer darf aufschlagen? – Aufschlagen darf derjenige, der am Anfang den Aufschlag auswählen durfte und dies getan hat. Danach schlägt auf, wer punktet.
· Wie wird aufgeschlagen?
- Es wird immer diagonal aufgeschlagen. Bei geraden Zahlen von rechts (0,2,4,6,…) bei ungeraden Zahlen von links (1,3,5,7,…). Dabei ist nur die Zahl des Aufschlagenden, also von dem der den letzten Punkt gemacht hat, wichtig.
- Der Aufschlagende:
§ muss den Ball von unten spielen.
§ darf nicht auf den Linien stehen.
§ muss beim Aufschlag beide Füße auf dem Boden haben.
Fehler:
· Wenn gegen die Regel für die Ausführung des Aufschlages verstoßen wurde.
· Wenn der Ball während des Spiels Kleidung oder Körper eines Spielers berührt.
· Wenn ein Spieler das Netz berührt (solange der Ball im Spiel ist) oder der Schläger vor dem Balltreffpunkt über/unter das Netz in das gegnerische Feld geführt wird oder der Spieler selbst in das gegnerische Feld oder den Luftraum über dem gegnerischen Feld eindringt. Wird der Ball auf der eigenen Seite geschlagen (Schmetterball) und schwingt der Schläger danach durch den Luftraum über dem gegnerischen Feld, so ist dies kein Fehler.
· Wenn der Ball zweimal getroffen wird.
· Wenn der Ball in das Netz oder darunter durchgeschlagen wird.
· Wenn der Ball den Spielfeldboden berührt.
· Wenn der Ball während des Spieles die Decke berührt (Deckenberührung beim Aufschlag je nach Hallenhöhe Fehler oder Wiederholung).
· Wenn der Ball außerhalb des Spielfeldes zu Boden fällt (Linien gehören noch zum Spielfeld).
· Wenn im Doppel ein Spieler den Aufschlag annimmt, den sein Partner hätte annehmen müssen. Ein Ball, der die Netzkante berührt, befindet sich weiter im Spiel, wenn er dabei das Netz überquert.
Zählweise:
· Bei der Rallypoint-Zählweise wird für jeden Ballwechsel („Rally“) ein Punkt vergeben.
· Wer punktet, schlägt auf.
· Gespielt wird bis ein Spieler/ein Doppel 2 Sätze gewonnen hat. 21 Punkte pro Satz, wobei am Satzende ein Vorsprung von mindestens zwei Punkten erreicht sein muss.
· Bei 29-beide entscheidet der nächste Punkt. Knappstes Satzergebnis ist also 30:29.
· Seitenwechsel dritter Satz: In einem dritten Satz sind beim erstmaligen Erreichen des Punktestandes 11 die Spielfeldseiten zu wechseln.
Was brauchen wir für das Spiel?
Der Federball
Im Wettkampfbereich werden mit Naturbälle eingesetzt.
· Der Federball muss 16, an der Basis befestigte, Federn haben.
· Die Federn müssen eine einheitliche Länge zwischen 62 und 70 mm aufweisen, gemessen von der Spitze bis zur Oberkante der Basis.
· Die Spitzen der Federn müssen einen Kreis mit einem Durchmesser von 58 bis 68 mm bilden.
· Die Federn müssen fest mit Zwirn oder einem anderen geeigneten Material befestigt sein.
· Die Basis muss einen Durchmesser von 25 bis 28 mm haben und unten abgerundet sein.
· Der Federball muss zwischen 4,74 g und 5,50 g wiegen.
· Teure Sorten besitzen einen Naturkorkkopf.
· Es werden nur Gänse- und Entenfedern verarbeitet.
Welcher Ball ist für wen geeignet?
Wer regelmäßig und ambitioniert in der Halle dem Sport nachgeht, sollte sich für einen Federball entscheiden. Dieser ist zwar teurer und verliert während des Spiels auch schnell Federn, jedoch sind seine Flugeigenschaften von höherer Qualität und einige Schläge in sauberer Ausführung auch nur mit Naturfederbällen möglich. Damit steigt der Spaßfaktor genauso wie das Spieltempo und die Schlagvariationsmöglichkeiten. Eine Rolle á 12 Bälle kann man ab ca. 20,00€ erwerben (z. B. RSL ACE).
Der Schläger
Vom Anfängerschläger bis zur Profikeule
· Im Schulsportunterricht bieten sich wegen ihrer Haltbarkeit Aluminium- und Stahlschläger an. Bei diesen sind Schaft (Griff) und Kopf noch mit einem T-Stück verbunden. Sie wiegen etwa 120 Gramm. Diese sind am kostengünstigsten aber im Vereinssport nicht zu empfehlen. Zum Schnuppern aber definitiv ausreichend.
· Bei neuen, aus Carbon oder Graphit hergestellten Modellen sind Schaft und Schlägerkopf aus einem Stück gefertigt. Das Gewicht liegt zwischen 70 und 80 Gramm. Je hochwertiger das Material, desto höher werden die Preise. Ein Anfängerschläger sollte ab 30 Euro aufwärts kosten. Hier gilt es den großen Markennamen zu vertrauen und Spieler oder junge Trainer mit modernen Schlägern um Empfehlungen zu bitten, da auch hier teuer nicht immer gut sein muss.
· Je härter der Rahmen, desto präziser kann man mit dem Schläger spielen.
· Je nach Spielertyp können Badmintonschläger unterschiedlich hart bespannt werden (Zugbelastung ca. 7–13 kg, bei professionellen Badmintonspielern bis zu 16,5 Kilo).
· Kinder, Anfänger und Breitensportler sollten eine weichere Bespannung wählen, um so den Trampolineffekt für eine höhere Schlaghärte und -weite zu nutzen.
· Fortgeschrittene Spieler wählen generell eine härtere Bespannung. Je härter desto kleiner wird der Bereich mit dem der Ball gut zurückgespielt werden kann, aber desto genauer kann der Ball platziert werden.
Was macht Badminton so besonders?
Badminton kann als eine der Sportarten angesehen werden, die höchste Ansprüche an den Spieler stellen. Um auch auf hohem Niveau siegreich sein zu können, werden ihm nicht nur körperliche Fähigkeiten unterschiedlichster Prägung abverlangt, sondern auch besondere geistige und charakterliche Voraussetzungen. Das in der Badminton-Szene viel zitierte, oft vereinfacht oder unvollständig wiedergegebene Zitat von Martin Knupp, einem Autor vieler Badminton-Lehrbücher, trifft den Federball auf den Kopf:
„Ein Badmintonspieler sollte verfügen über:
· die Ausdauer eines Marathonläufers
· die Schnelligkeit eines Sprinters
· die Sprungkraft eines Hochspringers
· die Armkraft eines Speerwerfers
· die Schlagstärke eines Schmiedes
· die Gewandtheit einer Artistin
· die Reaktionsfähigkeit eines Fechters
· die Konzentrationsfähigkeit eines Schachspielers
· die Menschenkenntnis eines Staubsaugervertreters
· die psychische Härte eines Arktisforschers
· die Nervenstärke eines Sprengmeisters
· die Rücksichtslosigkeit eines Kolonialherren
· die Besessenheit eines Bergsteigers, sowie über
· die Intuition und Phantasie eines Künstlers.
Weil diese Eigenschaften so selten in einer Person versammelt sind, gibt es so wenig gute Badmintonspieler.“
(Quelle: Martin Knupp Yonex-Badminton-Jahrbuch 1986)
Ein Vergleich
Diese metaphorisch formulierten Ansprüche werden, zumindest was die körperliche Fitness betrifft, durch einen wissenschaftlich nicht bestätigten Vergleich dänischer Sportjournalisten untermauert. Verglichen wurde das Badminton-WM-Finale von 1985 in Calgary zwischen Han Jian (China) und Morten Frost (Dänemark) mit dem Tennis-Endspiel von Wimbledon im gleichen Jahr zwischen Boris Becker und Kevin Curren. Die Analyse beider Spiele liefert interessante Hinweise auf die Belastung bei beiden Sportarten.
Bemerkenswert ist hierbei die Tatsache, dass die Badmintonspieler in weniger als der halben Spieldauer etwa doppelt so viel liefen und etwa doppelt so viele Ballberührungen hatten. Dies ist allerdings vor dem Hintergrund der Tatsache zu sehen, dass Rasentennisspiele, wie das hier zum Vergleich herangezogene Wimbledon-Finale, in dieser Beziehung für die Sportart Tennis eher untypisch sind. Besonders bei aufschlagstarken Serve & Volley-Spielern wie Becker und Curren sind auf diesem Belag die Ballwechsel und damit die Laufwege extrem kurz, wodurch die körperliche Belastung entsprechend niedrig ist.